16. Wehrtechnischer Kongress
des Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreises (ASP) der CSU
– Neu-Ulm mit dabei –
24. Oktober 2025
Am 24. Oktober 2025 fand in München der 16. Wehrtechnische Kongress des Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreises (ASP) der CSU statt. Austragungsort war in diesem Jahr das Gelände der MTU Aero Engines AG, einem der führenden Unternehmen der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie.
Der Kongress stand unter dem Leitthema
„Das neue NATO-Zeitalter – Anforderungen an Deutschland und Europa zur Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeit“.
Angesichts der anhaltend angespannten weltpolitischen Lage und des fortdauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine rückte die Frage nach der technologischen, militärischen und industriellen Handlungsfähigkeit Europas erneut in den Mittelpunkt.
Eröffnung und Grußworte
Nach der Begrüßung durch Florian Hahn, MdB, Staatsminister im Auswärtigen Amt und Landesvorsitzender des ASP, richteten mehrere hochrangige Gäste ihre Worte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Unter anderem sprachen Dr. Johannes Bussmann, CEO der MTU Aero Engines AG, Gitta Connemann, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, sowie Dr. Florian Herrmann, MdL, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei.
Ein Videogruß von Ministerpräsident Dr. Markus Söder unterstrich die sicherheitspolitische Bedeutung des Themas für Bayern und Deutschland.
Impulse und Diskussionen auf höchstem Niveau
Ein inhaltlicher Höhepunkt war der Impulsvortrag von General a.D. Chris Badia, ehemals Deputy Supreme Allied Commander Transformation der NATO, der die sicherheitspolitischen und militärischen Anforderungen der kommenden Jahre beleuchtete. Er machte deutlich, dass das neue NATO-Zeitalter nicht nur eine Frage der militärischen Schlagkraft, sondern auch der technologischen Anpassungsfähigkeit und industriellen Stärke sei.
Darüber hinaus präsentierten mehrere Unternehmen im Rahmen der „Industry Pitches“ innovative Lösungen und Technologien aus den Bereichen Verteidigung, Luftfahrt und Cybersecurity – darunter Start-ups wie ST Analytics, SE3 Labs, Destinus und WK IT GmbH. Sie zeigten eindrucksvoll, wie stark die deutsche und europäische Wehrtechnik von mittelständischen und technologieoffenen Unternehmen getragen wird.
Wehrtechnische Zeitenwende erforderlich
Im abschließenden Fazit des Kongresses wurde deutlich:
Deutschland und Europa benötigen eine wehrtechnische Zeitenwende – mit digitaler Exzellenz, industrieller Stärke und politischem Mut zur Eigenständigkeit.
Beschaffung, Entwicklung und Innovationsförderung müssen neu gedacht und stärker vernetzt werden, um schneller auf sicherheitspolitische Herausforderungen reagieren zu können.
Podiumsdiskussion: Künftige Herausforderungen für die Luftwaffe
Ein besonderes Highlight war die Podiumsdiskussion zum Thema
„Künftige Herausforderungen für die Luftwaffe“, moderiert von Dr. Sabine Donauer.
Auf dem Podium diskutierten:
- Dr. Reinhard Brandl, MdB, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
- Generalleutnant Holger Neumann, Inspekteur der Luftwaffe
- Dr. Michael Schöllhorn, CEO Airbus Defence and Space
- Michael Schreyögg, CPO MTU Aero Engines AG
Die Diskussion machte deutlich, dass digitale Transformation, Künstliche Intelligenz, autonome Systeme und Cyberabwehr längst zu zentralen Säulen moderner Verteidigung geworden sind.
Nicht mehr Panzerstahl allein, sondern Software, Daten und Vernetzung entscheiden über die Handlungsfähigkeit der Streitkräfte in zukünftigen Konflikten.
Zugleich wurde betont, dass technologische und industrielle Souveränität Europas von entscheidender sicherheitspolitischer Bedeutung ist. Wenn ein Großteil der Beschaffungsaufträge im Ausland vergeben wird, verliert Europa nicht nur industrielle Kompetenzen, sondern auch sicherheitspolitische Handlungsfreiheit.
ASP Neu-Ulm zieht positives Fazit
Auch für den ASP-Kreisverband Neu-Ulm war die Teilnahme am Wehrtechnischen Kongress ein wertvoller Einblick in die sicherheitspolitischen und technologischen Entwicklungen der Gegenwart. Gerade für die Region Neu-Ulm, in der viele mittelständische Unternehmen im Bereich Maschinenbau, Elektronik und Informationstechnologie tätig sind, bietet der Kongress wichtige Impulse für die Verknüpfung von Industriekompetenz und Sicherheitspolitik.
Die Veranstaltung hat gezeigt, wie entscheidend der Austausch zwischen Politik, Bundeswehr, Wirtschaft und Wissenschaft ist, um Deutschland und Europa in der Verteidigung zukunftsfähig aufzustellen.
Ein herzlicher Dank gilt dem Organisationsteam des ASP-Landesverbands und dem Vorsitzenden Florian Hahn, MdB, für die hervorragende Planung und Durchführung dieser hochkarätigen Veranstaltung.
Christian Renz