06.02.2025 – Kloster Roggenburg

"Ist Deutschland kriegstüchtig? Eine Perspektive aus der Rüstungsindustrie".

Christian Munz, Geschäftsführer der Carl-Cranz-Gesellschaft e.V., referierte zum Thema.

Die Carl-Cranz-Gesellschaft e.V. (CCG) zählt zu den führenden technisch-wissenschaftlichen Weiterbildungsstätten in Deutschland. Führende Persönlichkeiten aus Forschung, Industrie und Hochschulen gründeten am 9. Dezember 1960 die Carl-Cranz-Gesellschaft. Sie benannten die Gesellschaft nach dem Schöpfer der modernen Ballistik, dem Professor für Technische Physik an der Technischen Hochschule Berlin, Carl Cranz. Ursprüngliches Ziel war es, eine wehrtechnische Aus- und Weiterbildung für Absolventen von Hochschulen und Fachkräften aus Industrie und Streitkräften zu gestalten. 1963 begann die CCG mit der Durchführung von Lehrgängen mit wehrtechnischen Inhalten. Inzwischen hat die Gesellschaft ihr Spektrum weit über den wehrtechnischen Rahmen hinaus ausgedehnt. In jährlich weit über 100 Seminaren werden heute zukunftsweisende Themen aus verschiedensten Bereichen angeboten. Durch die enge Vernetzung mit der wehrtechnischen Industrie hat die CCG ein breites Netzwerk aufgebaut und ist integraler Teil der sicherheitstechnischen „Community“. Sie hat die Expertise, das vorgenannte Thema aufzubereiten und umfassend zu berichten.

Der Vortrag gliederte sich in zwei Hauptteile: Nach einer Rückschau auf die Entstehung der „Zeitenwende“, den Ukraine-Krieg und die notwendigen Rekonstitutionsmaßnahmen der Bundeswehr und der NATO-Streitkräfte, konzentrierte sich der Referent auf die Ableitungen und, ja, Forderungen, die die wehrtechnische Industrie an die Politik in Deutschland hat. Diese Forderungen fassen zusammen, was die Industrie in ihrer Breite benötigt, um die (Produktions-)Kapazitäten aufzubauen, um das politisch in den Raum gestellte Ziel einer „Kriegsbereitschaft“, also einer umfassenden Verteidigungsfähigkeit bis Ende des Jahrzehnts darstellen zu können. Dazu zählen vor allem langfristige Planungssicherheit für die eigenen Investitionen der Betriebe, der Abbau überflüssiger Regularien und der Zugang zu verlässlicher Investitionsfinanzierung.

Der Vortrag war mit etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern außerordentlich gut besucht und zeigt das immense Informationsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger vor der Bundestagswahl 2025 auf. Als  ASP Neu-Ulm freuen wir uns sehr, ein wenig zu unaufgeregter und fundierter Information beigetragen zu haben.